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von Manuel Glüheisen


Bizarre Konturen werfen einen Schatten auf die Mauer.
Suspekte Gestalten zieren die Landschaft dieser Welt.
Unordinär, unnatürlich – eigentlich nicht existent.
Doch der menschliche Verstand lässt die Gestalten entstehen – Kein Hologramm, keine Projektion.
Das Gefüge der Elemente, die Verbindung der Natur zum Menschen und das ganze Komplex – einst bestehend in harmonisierenden Einklang.
Doch der Mensch ergötzte sich nicht an der Schönheit des Meeres oder der Einzigartigkeit des Menschen, sondern an der Verlockung des unbekannten Wesens.
Statt selbstbefreiend auf dem Weg zum Meer, gedankenlos in die Tiefen des Extraordinären.
Fabelwesen und Wunschhelden zieren die Landschaft „unserer“ Realität.
So versuchen wir Kriege und Konflikte, die Pein der Gesellschaft und unsere Armut zu beseitigen – und Mickey Mouse und Godzilla helfen mit.
Hollywood – unser aller Mekka.
Doch wie soll man die Problematik beseitigen mit nicht existierenden Figuren – gegen Windmühlen ankämpfend.
Beseitigung des Grotesken und Erhalt der Träume zum Erblicken der Realität.
Wie viele Sternschnuppen werden gefallen sein, wenn wir den letzten Stern gezählt haben?
Wie viele Sonnen werden erloschen sein, wenn wir nach dem letzten Stern gegriffen haben?
Hat das Drama ein Happy End?
Macht Amerika auch mal Urlaub?
Leben wir noch?
Wie viele Sinne hat der Wahn?


Anmerkung des Autors


Über Realität und Illusion, über Macht und Opfer. Über unsere Wahrnehmung der Welt und dem großen Irrtum, der wohl noch lange verleumdnet bleibt. Wer die Wahrheit dieses Gedichtes erkennt, der ist noch ein Mensch. Denn die ausklingende, aber ausschlaggebende Frage bleibt: "Wie viele Sinne hat der Wahn?" (aus "Demo (Letzter Tag)" von Herbert Grönemeyer)